Beschreibung der Fotoinstallation von Karsten Hein

Der folgende Text steht auch als Audioversion zur Verfügung: Wir kommen in den Raum mit der Fotoinstallation von Karsten Hein, die aus 100 Fotos zum Alltagsleben von Protestanten und Protestantinnen im heutigen Tansania besteht. Kaum eingetreten stehen wir inmitten einer Unzahl von Schwarzweißfotos aber auch von vereinzelten sehr leuchtenden Farbfotos auf braunem Grund: eine Schar lachender Kinderköpfe, ein Priester samt Helfer auf der Ladefläche eines Pickups ein Holzkreuz haltend und vor sich ein Spaten. Ein Halbportrait zwei posierender junger Frauen in pinken Kleidern, ein verirrtes Hochzeitspaar unter Palmen am Meer in Rückenansicht. Eine große, breite Hand auf dem Kopf einer Frau, die an der Altarschranke kniet. Auf ihrem Arm hält sie ein Kind das uns erschrocken anstarrt. Ein in knallig rotem Messgewand singender und tanzender Priester. Ein Prediger mit ausgebreiteten Armen hinter der Altarschranke, davor sehr dicht andächtig kniende und stehende Gläubige. Eine Frau redet sanft auf eine andere Frau ein, die schützend ihre Arme vor sich hält. Und dann wieder junge Frauen die sich auf dem Boden wälzen, aufgerissene Münder und Hände die nach ihnen greifen.

Der Raum ist etwa 10 mal 9 Meter groß und circa 6 Meter hoch. Mitten im Raum steht eine flache breite Bank. Eine zweite schmalere Bank steht an der einzigen in Weiß belassenen Rückwand, durch die wir den Raum betreten haben. Uns gegenüber befindet sich eine Stellwand in Braun. Die Stellwand selbst ist knapp 5 Meter hoch und man sieht dahinter das fast bis zur Decke reichende abgedunkelte Fenster und ein Stück weißer Wand. Die Wände links und rechts der Stellwand sind ebenso in brauner Farbe bis einen Meter unter der Decke gestrichen. An der linken Wand befindet sich eine circa 4 Meter hohe weiße verschlossene Tür.

Die insgesamt 100 Schwarzweiß- und Farbfotos sind unterschiedlich groß und vor allem hängen sie nicht der Reihe nach an den Wänden, sondern über-, unter- und nebeneinander und reichen vom Boden bis fast zur Decke. Sie sind weder gerahmt noch mit Titeln versehen, sondern sind direkt auf dem braunen Grund mit Nägeln angebracht. Mal im Quer- und mal im Hochformat. Darunter befinden sich viele Nahaufnahmen. Im unteren Teil der Wände bis zu einer Höhe von etwa 3 Metern hängen die Fotos in themenbezogenen Clustern. Darüber und ungefähr einen Meter unter der Decke hängen einsachtzig mal zwei Meter große Fotos, die die jeweiligen Themen des im unteren Bereich Dargestellten aufgreifen. Sechs auf Platten aufgezogene Fotos stehen am Boden an die Wände gelehnt.

Die Fotos gehen thematisch ineinander über. Das Stichwort zum jeweiligen Thema steht am unteren Rand der Wände auf einem Schild. Auf der linken Wand befindet sich links von der verschlossenen Tür ein Bilder-Block. Er stellt einem Fotoroman gleich, den Verlauf einer mitreißenden Straßenpredigt der Evangelist Tina in Daressalam dar. Rechts von der Tür sind dagegen in Clusterhängung Schulkinder und Auszubildende des Diakoniezentrums Udiakonia in ländlicher Gegend zu sehen.

Auf der nächsten Wand, der Stellwand, sehen wir eine Beerdigung in einer Bananenplantage in Anschluss davon Bilder einer Hochzeit am Meer. Immer noch auf der Stellwand befinden sich Porträts von Pastoren und Fotos zur Kollekte, während eines charismatischen Gottesdienstes. Bereits auf dem rechten unteren Rand der Stellwand befinden sich die ersten Fotos zum Faith Healing, die auf der rechten und dritten Wand in weiteren Fotos zur Heilung durch Gebet bis hin zu den Fotos zum Exorzismus fortgesetzt werden.

Für die Audioversion steht auch ein Player zur Verfügung:

Das Bild Exorzismus 1 aus dem 11 Bilder umfassenden Zyklus zum Faith Healing wird hier beschrieben: Deskription von Exorzismus 1

Das Bild Exorzismus 2 aus dem selbigen Zyklus wird hier beschrieben: Deskription von Exorzismus 2

Der 11 Bilder umfassende Zyklus zum Faith Healing wir hier beschrieben: Beschreibung des Fotozyklus